Digitale Handlungsfelder im Aftermarket werden deutlich sichtbar
Krise ist, wenn Selbstverständlichkeiten wegfallen. Erst in der Krise werden Abhängigkeiten sichtbar. Schmerzlich vermissen wir das Gewohnte: Sich frei zu bewegen, Freunde zu treffen, alles einkaufen zu können, die Kinder in die Schule zu bringen, Veranstaltungen zu besuchen, in den Urlaub zu fahren und nicht zuletzt im Krankenhaus gut versorgt zu werden. Vieles muss plötzlich neu gedacht werden. Vertraute Routinen greifen nicht mehr. Kreativität ist gefragt
Automotive Aftermarket: Chancen jetzt nutzen
Es zeigt sich aber auch deutlich, welche Systeme krisenfest sind: Online-Plattformen. Ob Online-Shops, Marktplätze, Streaming-Dienste, Lieferservices oder Videokonferenzen – die Stärken der Plattformen und digitalen Dienste werden in der aktuellen Krise sichtbar. Sie sind auch dann verfügbar, wenn im lokalen Fachhandel nichts mehr geht. Zum Beispiel hat das Unternehmen STIHL, Hersteller von Motorsägen und Gartengeräten, in der Krise schnell reagiert und den Start seines Online-Shops vorgezogen, um seine Kunden auch weiterhin beliefern zu können. Und wie nicht anders zu erwarten, ist Amazon der große Krisengewinner: Der Wert des Unternehmens stieg in nur zehn Tagen um 100 Mrd. US-Dollar.
Was kann der Automotive Aftermarket aus der aktuellen Corona-Krise lernen? Krisen sind immer auch Chancen. Im Automotive Aftermarket ist es jetzt höchste Zeit, die Digitalisierung voranzutreiben! Die Nähe zum Kunden muss gesichert werden, auch in schwierigen Zeiten. Für die einzelne Werkstatt ist dies sicherlich nicht zu stemmen, vielmehr sind die Kfz-Teile-Hersteller und Großhändler gefragt, für ihre Werkstätten entsprechende Plattformen zu entwickeln.
Denn in Krisenzeiten ist transparente Kommunikation alles:
- Kann ich meinen Kundendienst noch durchführen lassen?
- Ist der Reifenwechsel erlaubt?
- Haben sie einen Hol- und Bringdienst?
- Haben sich ihre Öffnungszeiten geändert?
- Kann ich etwas bestellen und abholen?
- Ist das Ersatzteil verfügbar?
…und viele Fragen mehr stellen sich. Eine Online-Plattform als zentrale Anlaufstelle hilft, sie zu beantworten und den Kontakt zum Kunden zu sichern.
Handlungsfelder erkennen und Umsetzung starten
Die Büros leeren sich, viele sind im Home-Office, der Außendienst muss zu Hause bleiben. Für Online-Plattformen kein Problem. Sie sind ortsunabhängig, sowohl für Anbieter als auch für Kunden. Um nur ein Thema herauszugreifen, könnte jetzt zum Beispiel die Zeit gut genutzt werden, um den Werkstätten wichtige Schulungen per Webinar anzubieten. Vorausgesetzt, die Schulungen sind digital aufbereitet.
In den letzten Monaten hatte ich in vielen Gesprächen den Eindruck: Die Unternehmen sagen „Digitalisierung ja, aber wir wissen nicht so genau, wie diese konkret aussehen soll.“ Die Krise ist jetzt unsere Chance: Sie macht die Handlungsfelder wie unter einem Brennglas deutlich, sehr deutlich. All die Selbstverständlichkeiten, die plötzlich nicht mehr funktionieren, sind genau die Ansatzpunkte für digitale Innovationen. Jetzt gilt es, neue Ideen zu prüfen und mit ersten Projekten in die Umsetzung zu gehen.
Die nächste Krise kommt bestimmt. Ob es wieder ein Virus ist, wissen wir nicht. Seien Sie vorbereitet und zählen Sie mit Ihrer Online-Plattform dann zu den Gewinnern!
Schreiben Sie mir gerne Ihre Meinung hierzu in die Kommentare und bleiben Sie gesund!